Hanoi, die Hauptstadt Vietnams, hat rund 6,5 Mio. Einwohner und liegt im Delta des Roten Flusses in Nordvietnam. Der vietnamesische Name der Stadt leitet sich von ihrer geografischen Lage ab: Hanoi ist die "Stadt innerhalb der Flüsse". Der Rote Fluss führt einen hohen Sedimentanteil mit sich, umgerechnet etwa 1,5 kg pro Kubikmeter Wasser. Durch die Ablagerungen der Sedimente verändert und vergrößert sich das Delta des Roten Flusses ständig. Zudem kommt es häufiger zu Überschwemmungen und zu stark schwankenden, schlecht kalkulierbaren Wassermengen. Klimatisch befindet sich Hanoi in einer subtropischen Lage. Im Sommer wehen feuchte und warme Winde aus Richtung des Meeres, während im Winter trockene und kühle Winde aus Richtung des Kontinents vorherrschen. Das Klima wird durch den Monsun beeinflusst. Die Sommer sind warm und von von hoher Luftfeuchtigkeit geprägt. Auch große Niederschlagsmengen, insbesondere in den Sommermonaten, zeichnen das in Hanoi herrschende Monsunklima aus. In einem solchen Klima gedeiht eine eigene Vegetation, der Monsunwald, welcher die Region kulturgeschichtlich und wirtschaftlich prägt.
Als älteste noch bestehende Hauptstadt von Südostasien geht Hanoi auf die Zitadelle Than Long zurück, als deren Gründungsjahr das Jahr 1010 belegt ist. Die Überreste der Zitadelle sind heute noch vorhanden, ihr Zentralbereich wurde im Jahr 2010 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Auch der Literaturtempel mit seiner Sammlung der 82 Stelen fand bei der UNESCO als Weltdokumentenerbe Beachtung. Sehenswert ist die Altstadt von Hanoi, insbesondere das Viertel der 36 Gassen. Sehenswert ist außerdem der durch eine Rückstauung des Roten Flusses entstandene Hoan-Kiem-See, der einst das französische Kolonialviertel von Alt-Hanoi abtrennte. Einstmals für Flottenparaden genutzt und mit einem direkten Zugang zum Roten Fluss ausgestattet, wurde der Hoan-Kiem-See in den beiden vergangenen Jahrhunderten teilweise zugeschüttet und ist heute noch rund 700 Meter lang.
Der feuchtwarme Sommer bringt von Mai bis September hohe Niederschlagsmengen mit sich. In den Monaten Mai und September liegen diese bei 180 bzw. 130 mm, in den Monaten Juni, Juli und August werden Werte zwischen 239 und 318 mm erreicht. In acht von zwölf Monaten ist die Niederschlagsmenge höher als die Verdunstung, weshalb man hier von einem semihumiden Klima spricht. Die Temperaturen bewegen sich im Sommer bei Werten zwischen 24 und knapp 33 Grad Celsius. Rund die Hälfte eines jeden Sommermonats ist von Regentagen geprägt. Im Herbst sinken die Temperaturen langsam unter die 20-Grad-Marke, die niedrigsten Temperaturen im Winter werden im Januar gemessen und liegen mit einer Untergrenze von 13,7 Grad Celsius im deutlich milden Bereich. Die Luftfeuchtigkeit beträgt im Jahresdurchschnitt 80,6 %. Mit jeweils 85 % ist sie im Frühjahr, genauer im März und April, am höchsten. Die Wassertemperatur liegt bei angenehmen 25 Grad Celsius im Jahresdurchschnitt und sinkt nur im Februar einmal knapp unter die 20-Grad-Marke.